Solidarität mit den Beschäftigten bei thyssenkrupp: Zukunftsinvestitionen in Bochum, statt Kahlschlag-Politik

Die Linke Parteivorsitzende Ines Schwerdtner, der industriepolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Mirze Edis sowie die Bochumer Oberbürgermeisterkandidatin Wiebke Köllner haben am Dienstag gemeinsam mit Vertreter*innen der Landes- und Kreisorganisation den thyssenkrupp-Stahlstandort in Bochum-Höntrop besucht und sich mit dem Betriebsrat ausgetauscht.

Anlass war die geplante Restrukturierung der Stahlsparte von thyssenkrupp, von der die beiden Bochumer Standorte besonders betroffen sind. So soll der Standort an der Castroper Straße, in dem zurzeit rd. 500 Menschen beschäftigt sind, 2028 geschlossen werden. Der Standort an der Essener Straße verliert im Zuge der Restrukturierung wichtige Aggregate. Insgesamt droht die Hälfte der ca. 2.500 Arbeitsplätze bei thyssenkrupp in Bochum verloren zu gehen. Ein schwerer Schlag für die vom Strukturwandel geprägte Ruhrgebietsstadt.

Wir sagen: Wer Arbeitsplätze rettet, der schützt auch die Demokratie. Wir stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten und ihrer Familien“, erklärt Ines Schwerdtner.

 

Besonders kritisch bewertet Die Linke Bochum, dass im Zuge der Restrukturierung Produktionslinien vom Netz genommen werden, die für einen ökologischen Umbau benötigt werden. Dazu zählt bspw. die Produktion von Stahl für Elektromotoren, der eben nicht für militärische Zwecke geeignet ist. „Statt in Produktionskapazitäten für eine sozial-ökologische Industriepolitik zu investieren, werden hier Arbeitsplätze vernichtet und wertvolle Kompetenzen zerstört“, betont Wiebke Köllner.

Die Linke fordert:

  • Standortsicherung und verbindliche Beschäftigungsgarantien für die Arbeitnehmer*innen an den Bochumer Standorten.
  • Zukunftsinvestitionen in Bochum: Die Produktionskapazitäten könnten im Rahmen einer öffentlichen Industriepolitik für klimafreundlichen Stahl und zivilen Bedarf genutzt werden.
  • Keine Schließung ohne Plan: Bund und Land müssen eingreifen, um die Industriearbeitsplätze in Bochum zu erhalten und Perspektiven für eine ökologische Transformation zu schaffen.

    Bochum ist eine Stadt, die von Industriearbeit geprägt ist. Die Beschäftigten hier brauchen Verlässlichkeit und nicht das Gefühl, Spielball von Konzernstrategien zu sein. Wir fordern, dass die Politik den Konzern in die Pflicht nimmt und gemeinsam mit den Beschäftigten eine Zukunft für den Standort entwickelt“, so Schwerdtner und Köllner abschließend.